Hochzeit
Das Wichtigste: Die Vorbereitung
Sie wollen heiraten? Das ist schön!
Setzen Sie sich so früh wie möglich mit dem Pfarramt in Verbindung, in dessen Bereich Sie wohnen und lassen Ihren Wunschtag reservieren. Manche Samstage im Sommer sind beliebt und schnell "überbucht". Dann wird ein Gespräch mit dem Pfarrer vereinbart, bei dem die nötigen Dokumente ausgefüllt und über die kirchliche Feier gesprochen wird. Wir möchten Ihnen auf dieser Seite, vielleicht als Vorbereitung für das Traugespräch, das Eheverständnis in der evangelischen Kirche deutlich machen.
Der biblische Bezug der Ehe
Wichtig ist zunächst einmal: Die wichtigsten Stellen in der Bibel stehen in 1. Mose 2: Gott, der HERR, dachte: "Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ihm ein Gegenüber geben, das zu ihm passt." Und in Matthäus 19, 4-6 steht: "Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden."
Die Geschichte der Trauung
Das Wort Trauung kommt von „Vertrauen schenken“ und von „sich trauen“. Wer also eine Hochzeitseinladung verschickt mit der Überschrift: „Wir trauen uns!“, der begeht damit nicht ein nettes Wortspiel, sondern kommt lediglich dem Ursprung der Bedeutung „Trauung“ auf die Spur. In der Bibel gibt es keine Vorlage oder Form, wie eine Trauung vollzogen werden soll. Deswegen lehnten sich die frühen Christen an das damals geltende Recht des römischen Reiches an. Nach diesem römischen Recht genügte die öffentliche Übereinstimmung der Eheleute vor Zeugen, um die Ehe zu schließen. Allerdings war es den Christen damals wichtig, ihre Ehe zur Prüfung dem Bischof vorzulegen und anschließend einen Gottesdienst zu besuchen. Aus diesem Brauch heraus entwickelte sich die „Brautmesse“, bei der die Eheleute ihr Bekenntnis wiederholten und bei der für sie gebetet worden ist. Im Mittelalter wurde die Ehe dann direkt durch die Kirche geschlossen. Nun war es der Priester, der öffentlich die Eheschließung rechtskräftig vollzog. 1563 ist die Ehe zu einem Sakrament in der katholischen Kirche geworden, das sich die Eheleute gegenseitig spenden. Auf evangelische Seite genügte eigentlich die Eheschließung außerhalb der Kirche. Die anschließende Segnung in der Kirche verstand Luther als freiwillig. Allerdings betonte er, dass die Christen diese nicht missen sollten, da sie wüssten, wie sehr man den Segen Gottes und die Fürbitte im ganzen Leben benötigt. Deswegen war die kirchliche Trauung auch von Anfang an üblich in der evangelischen Kirche. Im Zuge der französischen Revolution wurde erst in Frankreich (1793), später auch in Deutschland (1876), die Zivilehe als Pflicht eingeführt. Von da an ist es der Staat bzw. die Stadt, die die Eheschließung vollzieht, nicht mehr die Kirche.
Wichtige Elemente im Gottesdienst
Nach evangelischem Verständnis gehört zur Eheschließung also auch die kirchliche Trauung, bei der Gottes Wort über die Lebensgemeinschaft verkündet wird. Das Brautpaar verspricht sich vor Gott und der Gemeinde gegenseitig Liebe, Achtung, Fürsorge und Treue. Und die Gemeinde erbittet für die Eheleute Gottes Beistand und Segen. Also ist das Wichtigste, dass wir Gottes Wort für die Ehe hören und für das Ehepaar beten, eben der Zuspruch Gottes und der Segen für das Paar.
Voraussetzung für die kirchliche Trauung
Wenn ein Paar sich kirchlich trauen lassen möchte, dann muss mindestens ein Partner getauft sein und der evangelischen Kirche angehören. Dazu brauchen wir eine Kopie der standesamtlichen Trauung. Gehört einer der Eheleute der römisch-katholischen Kirche an, so gibt es die Möglichkeit, die Trauung mit einem kath. Pfarrer zu feiern.
Anmeldung
Da füllen Sie bitte eine Trauanmeldung aus, die Sie runterladen können. Die bringen Sie bitte ausgedruckt zum Taufgespräch mit oder senden sie vorher per Mail ans Pfarramt. Für das ganze "Drum-herum" erheben wir eine Traugebühr von 100,- EUR für Gemeindeglieder, was angesichts der restlichen Kosten einer Trauung bestimmt zu verschmerzen ist.
Das Traugespräch
Es hat zwei Aufgaben. Zum einen bereiten die Brautleute gemeinsam mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin die Trauung vor. Es werden formale Aspekte geklärt, wie Namen, Konfession, Geburtsdaten sowie der Ablauf des Gottesdienstes. Die Brautleute können aktiv auf die Gestaltung ihres schönsten Tags im Leben einwirken, beispielsweise ihren Trauspruch auswählen, entscheiden, welche Lieder gesungen werden und welche Verwandte oder Freunde sich am Gottesdienst beteiligen sollen.
Das Vorgespräch dient aber ebenfalls dazu, die Bedeutung der christlichen Ehe und des Glaubens in der Partnerschaft aufzuzeigen. Hier werden Themen wie das Verhältnis zu Partner und Ehe, zu Gott und Glauben erörtert. Das sind sehr persönliche Aspekte, und deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich im Traugespräch neue Seiten der Partnerin oder des Partners zeigen. Auch deswegen ist das Traugespräch sehr wichtig.
Der Trauspruch
Jedes Ehepaar wählt sich für die kirchliche Trauung einen Trauspruch aus. Bei der Suche nach einem Trauspruch kann Ihnen die Internetseite www.trauspruch.de helfen. Dort finden sich zahlreiche Seiten, die sich mit dem Thema Ehe beschäftigen und manchen eine Hilfe sind.
Das Trauversprechen
Damit deutlich wird, dass die Ehe aus freien Stücken und ohne Zwang eingegangen wird und die beiden in guten und in schlechten Zeiten zusammenhalten wollen, fragt der Pfarrer das Brautpaar z.B.: (Name) Gott hat dir deine/n Frau/Mann gegeben. Willst du sie/ihn lieben und ehren und eure Ehe nach Gottes Gebt und Verheißung führen, in guten und in schlechten Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antwortet..."
Eine andere, modernere Variante ist z.B.: (Name), nimmst du (Name) als deine/n Ehefrau/mann aus Gottes Hand. Willst du sie/ihn lieben und achten, ihr/ihm vertrauen und treu sein. Willst du ihr/ihm helfen und für sie/ihn sorgen, ihr/ihm vergeben, wie Gott uns vergibt. Willst du mit ihr/ihm Gott und den Menschen dienen, solange ihr lebt, so antworte..."
Der wichtige Unterschied zum Standesamt ist, dass wir Gottes Hilfe für die Ehe erbitten. Das wird deutlich, wenn nach den Traufragen versprochen wird: "Ja, mit Gottes Hilfe!"
Oder beide erklären vor den Gästen (natürlich mit einem Spickzettel, den der Pfarrer dabei hat): (Name), ich nehme dich als meine/n Frau/Mann aus Gottes Hand. Ich will dich lieben und achten, dir vertrauen und treu sein. Ich will dir helfen und für dich sorgen, will dir vergeben, wie Gott uns vergibt. Ich will zusammen mit dir Gott und den Menschen dienen, solange wir leben. Dazu helfe mir Gott. Amen.
Gestaltung des Gottesdienstes
Wir freuen uns sehr, wenn bei Trauungen das Brautpaar selbst, dessen Angehörige oder andere an der Gestaltung des Gottesdienstes mitwirken. Das kann geschehen durch die Übernahme von Lesungen und Fürbitten. Oder Sie haben besondere musikalische Wünsche und bringen eine Band oder einen Chor mit.
Geldspende am Ausgang
Ein guter Brauch ist es, dass wir bei besonderen Festen nicht nur an uns, sondern auch an andere denken. Darum stellen wir an den Ausgang der Kirche Sammelkörbchen auf und es kommt normalerweise immer ein schöner Betrag zusammen. Wenn Sie eine Idee für einen wichtigen Spendenzweck haben (z.B. unseren Kinderhilfsprojekte wie HAYAG, oder Begleitung schwerstkranker Kinder in Amberg, oder einfach "nur" für unseren Kindergarten), dann sprechen Sie das mit Ihrem Pfarrer ab.